Mit weißen Tüchern und Masken machten wir auf das Schicksal der bekannten, iranischen Menschenrechtsanwältin Nasreen Sotoudeh aufmerksam und sammelten Unterschriften für ihre Freilassung. Sie war in einem unfairen Gerichtsverfahren zu insgesamt 38 Jahren Gefängnis und 148 Peitschenhieben verurteilt worden. Und dies nur aufgrund ihres Einsatzes für die Menschenrechte. Als Anwältin setzte sie sich für Frauen ein, die friedlich gegen den im Iran per Gesetz festgeschriebenen Verschleierungszwang protestierten.
Der UNESCO-Projekttag ist ein wichtiger Baustein des Schulprofils der Humboldtschule. Im Rahmen dieses jährlichen schulweiten Aktionstages beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase 2 mit Fragen der Menschenrechte in der Gegenwart. In problemorientierter Workshoparbeit diskutieren sie anhand aktueller Themen über die Problematik der Durchsetzung, Gefährdung und Verletzung von Menschenrechte weltweit. Amnesty International und weitere NGOs, wie World Vision, UNICEF, der Hessische Flüchtlingsrat und der Flüchtlingshilfe Verein Windrose, sind mit dabei..
Die Schülerrinnen und Schüler können sich aus einem weiten Themenspektrum ihren Interessen entsprechend in einen Workshop einwählen, zum Beispiel werden Themen angeboten wie: Rüstungsexporte, Menschrechtsverletzungen in Syrien und im Iran, Diskriminierung auf Grund von sexueller Orientierung, Fragen des Asylrechts, Kampf gegen Terrorismus und Folter sowie Durchsetzung von Kinderrechten weltweit.
Die Konzeption der Workshops zielt auf eine reflexive Annäherung der Schülerinnen und Schülern an diese spannenden Themen. Die Einführung in die jeweilige Problematik erfolgt dabei über den Experteninput der externen Referenten. In einer zweiten Workshopphase setzen sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppenarbeit eigenständig anhand konkreter Fallbeispiele mit Problemfeldern wie der Verletzung von Menschenrechten in Konfliktszenarien auseinander. Den Abschluss bildet der Austausch über die präsentierten Ergebnisse der Kleingruppen, wo die Schülerinnen und Schüler viele spannende und intensive Diskussionen erleben können.
Workshop Frauenrechte
Der Workshop Frauenrechte begann mit dem Rollenspiel „Ein Schritt nach vorn“ unter Anleitung von Vanessa Hochwald von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Die Jugendlichen wurden so sensibilisiert für die ungleiche Chancenverteilung in der Gesellschaft. Sie entwickelten ein Verständnis für mögliche persönliche Folgen der Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen oder kulturellen Gruppen, z.B. minderjähriges Flüchtlingsmädchen aus Syrien, Tochter wohlhabender Eltern aus Deutschland, illegale Arbeiterin aus Nigeria. Dann stellte Frau Hochwald ausgewählte Projektbeispiele zu Frauenrechten aus der Entwicklungszusammenarbeit vor, ergänzt durch ganz praktische und konkrete vor-Ort-Erfahrungen von Mary Schäfer, Mitglied der AI Gruppe Friedrichsdorf, die viele Jahrzehnte für die GIZ tätig war.
Im Anschluss daran lud Monika Wittkowsky, Bezirkssprecherin AI Frankfurt, die Oberstufenschülerinnen und –schüler zu einem Quiz ein, an dem diese sich sehr rege beteiligten. Es ging um Fragen wie z.B. „Wann wurde das Frauenwahlrecht in Deutschland eingeführt?“ oder „Wie viele Mädchen werden weltweit als Kinder verheiratet?“ Bei der Diskussion rief insbesondere das Thema Weibliche Genitalbeschneidung große Erschütterung hervor. Auf Grund der Einwanderung aus Ländern, in denen diese grobe Menschenrechtsverletzung praktiziert wird, sind aktuell bei uns in Deutschland 6000 Mädchen gefährdet.
Die Oberstufenschüler, die den Workshop Syrien gewählt hatten, bekamen Einblicke in die komplexe Situation des Landes, das Elend der Zivilbevölkerung, die Not in den Flüchtlingslagern, die ihnen kaum jemand besser vermitteln konnte als das Amnesty-Mitglied Samer Aboutara, der seit 2011 regelmäßig vor Ort ist, um mit einem Team von Ärzten und anderen Helfern Medikamente und medizinische Hilfe in die Flüchtlingslager innerhalb und außerhalb Syriens zu bringen. Nach dem ersten Teil mit einführenden Informationen versuchten sich die Schüler in Kleingruppen an der Entwicklung von Lösungsansätzen für die Zukunft des Landes, scheiterten aber an der scheinbaren Ausweglosigkeit aller Bemühungen.
Im zweiten Teil sahen die Schüler einen Dokumentarfilm über den Einsatz eines medizinischen Helfer-Teams in Syrien, der vor einiger Zeit auf Phoenix gesendet worden war. Die Erschütterung, die die dramatischen Szenen hervorriefen, war im Klassenraum spürbar, und ein Schüler drückte seine Fassungslosigkeit in der Frage aus, warum denn ausgerechnet Krankenhäuser bombardiert würden. Die unglaubliche Antwort darauf lautet, dass diese Angriffe kein Versehen, sondern Vorsatz sind: immer wenn das syrische Militär und die russische Luftwaffe eine Offensive auf Rebellengebiete in Syrien starten, trifft es zuerst die Krankenhäuser.
TAG DER BIODIVERSITÄT im FRANKFURTER ZOO
am 25.Mai 2019
Drei Frauen aus unserer Gruppe unterstützten den Stand des Frankfurter Amnesty Bezirks am Tag der Biodiversität, im Frankfurter Zoo. Viele Kinder malten Postkarten für Inhaftierte. Ältere Kinder und Erwachsene konnten die Fragen eines Quizes zu den Themen Menschenrechte, Tierrechte und Umwelt beantworten und Petitionen zu Amnestyfällen unterschreiben. Sogar das Wetter spielte mit. Es war insgesamt eine gelungene Veranstaltung.
BENEFIZKONZERT
Collegium Musicum für Amnesty International Friedrichsdorf/Bad Homburg
Bereits seit fast zwei Jahrzehnten gibt das Collegium Musicum Rosbach am Ende des Jahres ein Benefizkonzert zugunsten von Amnesty International. Diese Konzerte, die Joachim Etzel, der Leiter des Orchesters moderiert, zeichnen sich durch hohe Qualität und ein jeweils sehr besonderes Programm aus. Auch in diesem Jahr konnte das Konzert in der evangelisch-methodistischen Kirche in Friedrichsdorf aufgeführt werden, einem gastlichen Ort mit sehr guter Akustik.
Werken von Antonio Vivaldi und Georg Philipp Telemann, der vor 250 Jahren verstarb, wurden im diesjährigen Konzertprogramm des Collegium musicum Kompositionen von Léon Mouravieff und Edward Elgar gegenüber gestellt. Letztere bildeten einen reizvollen Kontrast zur Musik der Barockzeit und spiegelten die Vielfalt künstlerischer Ausdruckswege im 20. Jahrhundert.
Die jungen Solistinnen der Aufführung zählen zu den besten Nachwuchstalenten Hessens: Die 17jährige Rosbacher Sopranistin Chiara Bäuml nahm 2014 erfolgreich am Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" teil und ist Mitglied sowie Solistin des Kinderchors der Frankfurter Oper. Inzwischen setzt sie ihre Ausbildung als Jungstudentin an der HfMDK Frankfurt fort. Die drei Sopranarien aus dem "Magnificat" von Vivaldi sang sie mit weit tragender Stimme und hoher Professionalität.
Ebenfalls Jungstudentin an der HfMDK ist die 17jährige Blockflötistin Hanna Volgmann aus Fritzlar. Als Solistin und in Kammermusikensembles mit Leonie Minor ist sie mehrfache "Jugend musiziert"-Bundespreisträgerin. Die 15jährige Leonie Minor aus Niddatal ist eine national und international erfolgreiche Blockflötistin, die schon wiederholt mit dem Collegium musicum Rosbach musizierte. Am Tag vor dem Konzert hatten die beiden Flöten- Solistinnen bei einem Musikwettbewerb in Amsterdam gemeinsam einen ersten Preis gewonnen, u.a. mit einem Stück, das sie auch bei diesem Benefizkonzert aufführten: jede von ihnen spielte zwei Flöten gleichzeitig und entlockte diesen zum Teil auch gänzlich fremde und befremdliche Töne bzw. Geräusche. Das Ganze wurde ergänzt durch gesprochene Worte, Sätze und Gesten – ein Gesamtkunstwerk.
Wie immer führte Joachim Etzel mit der Darstellung des jeweiligen historischen Hintergrunds und biografischen Details zu den einzelnen Komponisten durch das Programm. Besonders beeindruckend war die Art und Weise, wie er den fast unbekannten bzw. vergessenen Komponisten Léon Mouravieff einführte und die Zuhörer durch das Anspielen einzelner Themen für das Hören und Verstehen der Tanzmetamorphosen für Streicher aus dem Jahr 1974 sensibilisierte.
Der lang anhaltende Applaus zeigte den Orchestermitgliedern, dass ihre Freude am Musizieren auf ihr Publikum übergesprungen war. Der Eintritt zum Konzert war frei, jedoch spendeten die Zuhörer am Ausgang reichlich für die Menschenrechtsarbeit der Friedrichsdorfer Amnesty-Gruppe.
AKTION
Kundgebung "Hand in Hand gegen Rassismus - für Menschenrechte und Vielfalt"
19. März 2016
In Deutschland brennen wieder Häuser von Geflüchteten. Rassist/inn/en bedrohen, überfallen und verletzen Menschen auf offener Straße Tag für Tag. Sie nutzen die Angst vor terroristischen Anschlägen, um ausgerechnet Flüchtlinge zu attackieren, die selbst vor solchen Terror fliehen. Sie hetzen gegen Muslime und Juden, Menschen anderer Herkunft und Hautfarbe, Menschen anderer sexueller Orientierung und gegen Andersdenkende. Und während sich Europa nach außen mit Mauern und Stacheldraht abschottet, breiten sich rassistsische Vorurteile in der Mitte der Gesellschaft aus.
Sie wollen spalten, doch das darf nicht gelingen!
Zum bundesweiten Aktionstag "Hand in Hand gegen Rassismus" am Samstag, 19. März hatten der Arbeitskreis Asyl Friedrichsdorf und die lokale Ortsgruppe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International eingeladen. Rund 100 Menschen waren zur Friedrichsdorfer Kundgebung gekommen. Insgesamt waren Bundesweit 145 Infostände, Flashmobs, Menschenketten und Kundgebungen angemeldet worden.
Zeitungsartikel der Ankündigung, Frankfurter Rundschau.
Zeitungsartikel über die Kundgebung, Taunus Zeitung.
AKTION
Unterrichtsbesuch im Fach Ethik in einer 8. Klasse des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums in Bad Homburg
4. März 2016
Auf Anfrage einer Ethiklehrerin des KFG waren wir zu dritt in einer 8. Klasse, die sich im Unterricht bereits mit den Menschenrechten und in diesem Zusammenhang auch mit den Kinderrechten beschäftigt hatte. Vorab waren uns durch die Lehrerin schon Fragen zur Organisation von Amnesty International, zu ihren Mitgliederzahlen, ihrer Arbeitsweise etc. zugeschickt worden.
Während der zwei Unterrichtsstunden, in denen die Schüler sich sehr interessiert zeigten, berichteten wir auch über unsere früheren Betreuungsfälle, unsere Schwerpunktthemen und Aktionen. Im Zusammenhang mit dem Thema Folter sprach ein Schüler den Entführungsfall Jakob von Metzler an. Damals wurde der amtierende Vize-Polizeipräsident angeklagt, einen Untergebenen verleitet zu haben, dem mutmaßlichen Entführer Folter anzudrohen. Amnesty International sprach sich in dieser Sache strikt gegen jede Form von Folter aus.
Unser syrisches Gruppenmitglied berichtete zum Schluss über die Lage in seiner Heimat und über die Not in den Flüchtlingslagern in den Nachbarländern Syriens. Für eine ausführliche Diskussion über die aktuelle Flüchtlingssituation war die verbliebene Zeit zu knapp.
Die Hälfte der Schüler unterzeichnete auch eine Petition für einen inhaftierten iranischen Menschenrechtler, wobei manche auch die Frage beschäftigte, ob sie damit vielleicht ein Risiko eingingen.
AKTION
Fundraising und Infostand für Amnesty International in der Bad Homburger Innenstadt
29. Februar 2016
Für regierungsunabhängig arbeitende Organisationen ist es wichtig, für die Erfüllung ihrer Aufgaben ausreichend Spendengelder zur Verfügung zu haben. Viele ONGs beauftragen die Agentur DirektDialog, mithilfe eigens geschulter Dialoger Förderinnen und Förderer zu gewinnen. Amnesty International hat für diesen Zweck die Amnesty Service gGmbH gegründet, die aus einem Team mit langjähriger Erfahrung im Face to Face Fundraising, Marketing, Kommunikation sowie Kampagnenplanung und Durchführung besteht.
Am 29. Februar stand ein Team von Dialogern, d.h. eigens für diesen Zweck rekrutierte Studenten, in der Bad Homburger Fußgängerzone. Sie verteilten an Interessierte auch den Gruppenflyer der Friedrichsdorfer Amnesty-Gruppe und haben hoffentlich einige Förderinnen und Förderer gewinnen können.
AKTION
'Bunt statt Braun' - Infostand in der Bad Homburger Innenstadt
24.10.2015
„Bunt statt Braun“ hieß es am Samstag in der Bad Homburger Innenstadt - unter diesem Motto warb die Gruppe Friedrichsdorf/Bad Homburg von Amnesty International für Offenheit gegenüber Flüchtlingen. An einem Informationstand konnten sich Passanten über die Arbeit der Menschenrechtsorganisation informieren, Papierboote falten, Fragen stellen und einen bunten Handabdruck als Symbol für Offenheit und Vielfalt hinterlassen. Diskussionsthema war zum Beispiel die Forderung nach legalen Einreisemöglichkeiten für Flüchtlinge.
AKTION
Welcome-Kaffee (in Kooperation mit dem AK Asyl)
09.05.2015
Der Arbeitskreis Asyl gemeinsam mit der Amnesty International Gruppe Friedrichsdorf/Bad Homburg lud wieder alle Interessierten zum welcome-Kaffee ein. Es wurde der Fernsehbeitrag aus der Sendung "horizonte" gezeigt, in welchem vor kurzem u.a. vom Kirchenasyl in Friedrichsdorf berichtet wurde. Außerdem sorgte das Klezmer-Ensemble mit dem Namen Crotchets von der Muskschule Oberursel für musikalische Unterhaltung.
AKTION
Diskussion mit Schülern eines POWI Leistungskurses am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium zum Thema "Urgent Actions"
07.05.2015
Auf Einladung eines Politik- und Wirtschaftsleistungskurses des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums diskutierten wir mit den Schülerinnen und Schülern die Arbeit unserer lokalen Amnesty International Gruppe. Die Schülerinnen und Schüler waren (trotz Abi-Stresses! Viel Glück euch allen!) hervorragend vorbereitet und hatten im Vorfeld unserer Besuches bereits zu einigen Urgent-Action-Fällen gearbeitet. Zudem hatten sie auch eine kleine Ausstellung hierzu vorbereitet.
Auf der Webseite des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums findet ihr auch einen Bericht über unseren Besuch.
AKTION
Menschrechtstag an der Humboldtschule in Bad Homburg
29.04.2015
Der diesjährige Menschenrechtstag in der Humboldtschule verlief wieder einmal sehr gut und bat spannendste Workshops. Amnesty International (auch vom Distrikt) bot diesmal insgesamt sieben Workshops an. Weitere Workshops wurden von anderen Institutionen, wie bspw. World Vision, angeboten.
Von unserer Amnesty International Gruppe Friedrichsdorf/Bad Homburg wurden folgende Workshops angeboten:
- Elke und Nathalie hatten das Thema "sexuelle und reproduktive Rechte" (LGBTI und Kampagne "My body my rights")
- Samer fand großen Zuspruch mit seinem Workshop über Syrien und
- Matthias hatte allgemein Amnesty International als Thema.
AKTION
Menschenrechtstag an der Humboldtschule in Bad Homburg
07.05.2014
Der diesjährige Menschenrechtstag (UNESCO-Projekttag) an der Humboldtschule stand dieses Jahr im Zeichen der Frage "Menschenrechte - Luxus oder überlebenswichtig?".
Die SchülerInnen des Abiturjahrgangs konnten aus insgesamt elf Workshops wählen, von denen acht von Amnesty International Friedrichsdorf/Bad Homburg organisiert und drei aktiv von Mitgliedern der Gruppe durchgeführt wurden.
KAMPAGNE
Kamerun - Liebe ist kein Verbrechen
Sexuelle Handlungen zwischen gleichgeschlechtlichen Personen werden in Kamerun gesellschaftlich und gesetzlich geächtet. Doch es gibt Menschen, die sich dagegen einsetzen, so wie die Rechtsanwältin Alice Nkom aus Kamerun, die dafür den 7. Menschenrechtspreis von Amnesty International in Deutschland erhielt.
In Kamerun werden immer mehr Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Sie sind Verfolgung und Diskriminierung, willkürlichen Verhaftungen und Anklagen ausgesetzt.
Amnesty Friedrichsdorf / Bad Homburg machte die Situation von LGBTI (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Intersexuelle) zum Thema eines Workshops im Rahmen des Menschenrechtstags an der Humboldtschule Bad Homburg. Viele Schülerinnen und Schüler unterschrieben die Petitionen und versandten Solidaritäts-Postkarten.
KAMPAGNE
Meinungsfreiheit und Frauenrechte in Ägypten
Von Januar 2013 bis Januar 2014 setzte sich die deutsche Amnesty Sektion im Rahmen einer bundesweiten Kampagne auf bunte und vielfältige Art für die Menschenrechte in Ägypten ein.
Als Ägypten Anfang 2011 den Sturz von Hosni Mubarak feierte, hofften die Menschen auf ein Leben in Freiheit. Doch wer auch immer seitdem an der Macht war: Meinungsfreiheit und Frauenrechte wurden mit Füßen getreten, Polizeigewalt und Folter waren weiter an der Tagesordnung.
Das Ziel von AI war es, alle Ägypterinnen und Ägypter zu unterstützen, die sich inmitten der schwierigen politischen Lage unermüdlich für die Achtung der Menschenrechte stark machen. Thematisch konzentrierte sich die Kampagne auf die Themen Folter, sexuelle Gewalt an Frauen und die Diskriminierung der koptischen Minderheit.
Im Mittelpunkt der Kampagne stand das Motiv der Nofretete mit der Gasmaske des ägyptischen Street Art Künstlers El-Zeft. Damit empfingen Demonstranten im Januar 2013 den damaligen Präsidenten Mohamed Mursi zum Staatsbesuch in Berlin. In ganz Deutschland bemalten Amnesty Unterstützer auf Festivals, Schulfesten und an Straßenständen die Nofretete in 2013 auf große Stoffbanner.
Das geschah auch bei unserem AI-Stand im September 2013 in Bad Homburg. Außer zwei Bannern wurden zahlreiche Stofftaschen von Passanten bemalt und viele Unterschriften gesammelt.
Zum Ende der Kampagne, am 25. Januar 2014, wurden dem ägyptischen Botschafter die bemalten Banner aus ganz Deutschland und über 77.000 Unterschriften für ein Ägypten ohne Folter und ein Ende der sexuellen Gewalt gegen Frauen übergeben.
KAMPAGNE
Hände hoch für Waffenkontrolle
Auf diesen Augenblick hat Amnesty International mehr als 20 Jahre lang hingearbeitet:
Mit überwältigender Mehrheit haben die UNO-Staaten am 2. April 2013 ein Waffenhandelsabkommen verabschiedet, das Waffenlieferungen verbietet, wenn diese zu Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen beitragen.
Amnesty International wird den Prozess auch weiterhin begleiten und - falls es nötig ist - Petitionen starten, um die Staaten an ihre Zusagen zu erinnern.
Wir haben an zwei der drei von Amnesty International für das Jahr 2012 vorgesehenen Kampagnen teilgenommen:
KAMPAGNE
Keine Waffen für Kriege und Krisen: Für einen starken "Arms Trade Treaty"
Ein internationales Abkommen zur Kontrolle des Waffenhandels (Arms Trade Treaty, ATT) rückt näher, aber es gilt noch Widerstände zu überwinden. Dies ist der vorherrschende Eindruck vom zweiten Treffen des UN-Vorbereitungsausschusses (Gespräche von Regierungsvertretern zur Vorbereitung späterer formeller Verhandlungen) zu einem Arms Trade Treaty, das vom 28.2. bis 4.3.2011 in New York stattfand.
KAMPAGNE
Kampagne zu den politischen Umbrüchen in der MENA-Region (Middle East and North Africa)
Schwerpunktländer 2012: Ägypten und Syrien
2009 haben wir an keiner speziellen Amnesty-Kampagne teilgenommen, sondern allgemeine Menschenrechtsthemen und unseren Adoptionsfall "Abdelkader Nekrouf" in den Mittelpunkt unserer Informationsstände, Schulbesuche u.ä. gestellt.
KAMPAGNE
Gold für die Menschenrechte
Vom 8. bis 24. August 2008 fanden unter dem Motto "Eine Welt, ein Traum" die Olympischen Sommerspiele in Peking statt. Das Versprechen, die Menschenrechtssituation in China bis zu den Olympischen Spielen zu verbessern, hat die chinesische Regierung nicht gehalten.
Im Zeichen der Olympiade veranstaltete Amnesty Friedrichsdorf / Bad Homburg einen Fahrradkorso, bei dem die Teilnehmer jeweils einen Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte präsentierten. Es wurden unterwegs Luftballons verteilt mit dem Motto "Ich fliege wohin ich will" und Schweißbänder mit dem Aufdruck "Gold für Menschenrechte".
KAMPAGNE
60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Der 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. In 30 Artikeln hat die UNO die Menschenrechte definiert, die jedem Menschen zustehen sollten. Das von "allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal" wird zu einem der wichtigsten Dokumente der Menschheitsgeschichte. Sie ist Grundlage völkerrechtlicher Verträge und vieler Staatsverfassungen. Alle Staaten, die sich den Vereinten Nationen anschließen, erkennen die Erklärung automatisch an. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist eine große Errungenschaft für unser gesellschaftliches Zusammenleben. Jedoch: In Deutschland können laut einer Infratest-Umfrage vom Mai 2008 42 Prozent der Deutschen kein einziges ihrer Menschenrechte benennen.
KAMPAGNE
Europa - Union der Menschenrechte?
Innerhalb der Europäischen Union (EU) gelten die Menschenrechte als verwirklicht. Doch die Realität sieht häufig anders aus: Diskriminierung und Rassismus, Polizeiübergriffe und illegale Abschiebungen - auch in Europa sind schwere Menschenrechtsverletzungen alltäglich.
amnesty international fordert die EU auf, den Schutz der Menschenrechte innerhalb der Europäischen Union zu gewährleisten und in den Außenbeziehungen zu fördern. Nur so kann sie gegenüber Drittstaaten glaubwürdig auftreten und eine Führungsrolle in der internationalen Menschenrechtspolitik einnehmen. AI-Generalsekretärin Barbara Lochbihler hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier am 15. Januar 2007 das 10-Punkte-Programm von AI zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft übergeben. Im persönlichen Gespräch bedankte sich Steinmeier ausdrücklich für die detaillierten Empfehlungen und versprach, diese nach Möglichkeit bei der Arbeit der deutschen Ratspräsidentschaft zu berücksichtigen.
KAMPAGNE
EinSatz für die Menschenrechte
45 Jahre nach Gründung von amnesty international startet die deutsche Sektion von AI die Kampagne "EinSatz für die Menschenrechte - Ein Zeichen setzen", um auf diesen wichtigen und erfolgreichen Teil ihrer Arbeit hinzuweisen und verstärkt UnterstützerInnen für die Einzelarbeit zu gewinnen.
Es ist leicht, sich für die Menschenrechte einzusetzen: Ein zentraler Satz - eine einfache Forderung - auf einer Postkarte oder in einer Online-Petition reicht oftmals aus, um einem Menschen zu helfen und ihn zu unterstützen. Es sind lediglich ein paar Buchstaben und wenn viele Leute diesen unaufwendigsten EinSatz der Welt machen, hat sich der einzelne EinSatz schon gelohnt, hat man ein klares Zeichen gesetzt.